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Die Geschichte vom Kugelschreiber

Kugelschreiber

Der Kugelschreiber ist ein Schreibgerät, das Tinte mittels einer Kugel auf Papier überträgt. Bereits Galileo Galilei fertigte eine Skizze an, die eine Art Vorläufer des Kugelschreibers zeigt.
Von der ersten Skizze Galileo Galileis bis zum ersten halbwegs zuverlässigen Kugelschreiber sollten mehrere Jahrhunderte vergehen. Unsere Vorfahren mühten sich noch mit dem Bleistift ab, dessen Spitze häufig abbrach. Die Alternative zum Bleistift war der Füllfederhalter. Dieser war in der Handhabung schwierig und hinterliess auf dem Papier häufig Tintenflecken. Der „Tolggen im Reinheft*“ war der Albtraum vieler Schüler.

Der erste Kugelschreiber

Erste Patente zu Schreibgeräten, die eigene Tinte mitführten, gab es bereits im 19. Jahrhundert. Der Ungar Làszlo Jozsef Biro war ein Multitalent und Künstler, Erfinder und Journalist. In den 30er Jahren arbeitete er als Zeitschriftenredakteur in einer Druckerei in Budapest. Zusammen mit seinem Bruder erfand er ein Schreibgerät mit einer schnell trocknenden Tinte. Für damalige Verhältnisse ist diese Erfindung ein technischer Quantensprung. Im April 1938 erhalten die Brüder Biro das Patent.
Bevor Làszlo Jozsef Biro mit seiner Erfindung Geld verdienen kann, muss er vor dem Nationalsozialismus fliehen. In Argentinien findet er eine neue Heimat. Während dem 2. Weltkrieg beginnt er mit der seriellen Herstellung von Kugelschreibern.

Bekanntheit durch den Krieg

Wie häufig in der Menschheitsgeschichte hat auch beim Kugelschreiber ein Krieg dessen Weiterentwicklung und Verbreitung massgeblich beeinflusst. Die englische Luftwaffe benötigt für ihre Piloten bessere und vor allem zuverlässige Schreibgeräte. Füllfederhalter laufen in grosser Höhe gerne aus. Und mit Bleistift geschriebene Befehle können radiert und verändert werden. Die Royal Air Force findet im Kugelschreiber die Lösung. Sie bestellt für ihre Piloten 30‘000 Stück. Der Siegeszug des Kugelschreibers und seine weltweite Verbreitung beginnt.
Der Krieg macht den Kugelschreiber auch ausserhalb von England und Argentinien bekannt. In den USA werden die Stifte nachgebaut und die Nachfrage steigt innerhalb von kürzester Zeit. Doch deren Qualität ist schlecht. Die Stifte schreiben stockend und hinterlassen oft unschöne Tintenflecke.

Der Kugelschreiber, wie wir ihn heute kennen

Hier kommt ein nobler Baron ins Spiel. Seit Kriegsende produziert Marcel Bich in Clichy, einem Vorort von Paris, verschiedene Schreibutensilien. Dem Baron gelingt es, die Kinderkrankheiten des Kugelschreibers zu heilen. Bich nennt den Stift „BIC“, das ist die Kurzform seines Familiennamens. Sein Kugelschreiber kommt Ende 1950 auf den Markt und findet rasch eine breite Käuferschaft. Denn das Prinzip von BIC ist so simpel wie überzeugend: Innen befindet sich ein Plastikröhrchen mit Tinte. Aussen ein Plastikröhrchen als Mantel zum Anfassen. Und unten eine Metallspitze mit integrierter Kugel. Der BIC ist billig und wird in grosser Stückzahl verkauft. Und erfüllt auch im 21. Jahrhundert noch voll und ganz die Bedürfnisse des Anwenders.

Grosse Auswahl – für jeden das passende Modell

Heute gibt es hunderte von Kugelschreibern. Allein wir von der iba haben über 120 verschiedene Modelle in unserem Onlineshop im Angebot. Darunter auch die beliebten Modelle von BIC. Wer es exklusiver und edler mag, entscheidet sich für einen Füllfederhalter. Die sind nämlich durch den Kugelschreiber nicht verdrängt worden, sondern haben sich dessen Technik zu Nutze gemacht. Statt mit klecksendem Tintenfass sind die modernen Füllfederhalter mit einem Patronensystem ausgestattet und dadurch simpel im Gebrauch.

*Das „Reinheft“ war das Heft, in dem junge Schüler das Schönschreiben übten. Es musste natürlich besonders schön und sauber sein, sodass ein Tintenfleck – oder eben „Tolggen“ auf Schweizerdeutsch – sehr unvorteilhaft war.

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